Nach über 16 Jahren hat DJ Kev Beadle wieder einmal Zeit und Muse gefunden, seine Archive zu durchforsten. Entstanden ist die »Private Collection« mit »Independent Jazz Sounds From The Seventies & Eighties«, erschienen auf BBE-Records. Darauf vertreten unter anderem The Pharaos, Archie Shepp, Roy Porter, Reverie, James Williams und einige andere fast vergessene Interpreten. Und, um es kurz zu machen, es ist großartig, wie vital und unbekümmert diese Auswahl klingt, wie knisternd hier die ungezwungene Nähe zum Quell einer Tradition durchklingt. Obwohl das ständig in Richtung Soul und Rock und Worldjazz ausfranst, schöpft fast jeder Track aus dem jazzig-groovigen Vollen. Wenn man das vergleicht mit so mancher aktueller Neuerscheinung im Jazz, die sich entweder in Richtung fitzeliger Improvisationskunst verkrümelt oder in allzu gediegener Traditionspflege erstarrt, wird schnell hör- und spürbar, was für ein kraftvolles, vielgestaltiges Gerne der Jazz einst war – und wie wenig nach 40 Jahren Traditionspflege davon geblieben ist. Diese »Private Collection« ist eine willkommene Auffrischung, eine Tetanus-Impfung gegen die Traditionsstarre im Jazz. Unbedingt beim Musikapotheker ihres Vertrauens ordern!
Kev Beadle
»Private Collection«
BBE
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