Ein vorwärtsgerichteter Rückblick sei dies, meint Christoph Huber, Kopf des Wiener Porgy & Bess und Initiator dieses »Samplers«. »In the Mirror« verweist auf die alte Location in der Spiegelgasse im 1.Bezirk und ist somit Rückblick, aber auch das mit dem Vorausschauen ist nachvollziehbar. Das scheinbare Paradoxon löst sich beim Hören auf, angelehnt an das DJ-Diktum Altes zu nehmen und Neues daraus zu machen. Aus den über 2000 Konzertmitschnitten, die im Porgy-Archiv herumliegen, bastelte Heinz Ditsch ein Kaleidophon, das nie beliebig zusammengewürfelt und trotzdem unglaublich abwechslungsreich ist. Viele virtuelle Formationen, im Computer aus Samples zusammengestellt, verfremdete Sounds und viele Porgy -Reminiszenzen machen das Ganze zu etwas Neuem, einer eigenständigen und in ihrer Fragmentiertheit überraschend kohärenten Produktion. Wie gewohnt gibt es einleitende Worte von Christoph Huber (»Was Sie heute erwartet, ist, dass der Wahnsinn weitergeht. Viel Vergnügen.«), Mathias Rüegg outet sich als konservativer Jazzer, um postwendend von Saxophonlärm weggeblasen zu werden und selbst Ronny, der für den ausgezeichneten Ton im Porgy sorgt, wurde nicht vergessen.
Und was mich persönlich besonders freut, ist, dass sogar die Jazz-Core-Rabauken »Danke«, deren damaliges Konzert von ganzen fünf (oder waren’s sechs?) Leuten besucht wurde, mit vertreten sind. Macht wirklich Spaß, das Ding!
Heinz Ditsch
Porgy & Bess In The Mirror
Off Shore
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