Hinter dem Pseudonym én steckt der in Budapest lebende Musiker Pal Toth. Die drei Stücke auf vorliegender CD könnten durchaus den »Ether Concerts« aus seiner Radiosendung »No Wave« entstammen, in denen das Medium Radio selbst als Instrument dient. Zwischen 15 Minuten und etwas mehr als eine halbe Stunde lang gestalten sich die nicht näher betitelten Tracks sehr minimal, oft an der Grenze zur Unhörbarkeit. Mal kommt es zu spontanen Rückkopplungen oder zu Interferenzen, oft ziehen sich die Soundscapes einfach wieder in eine stille Ecke zurück, an anderen Stellen brechen unerwartet metallisches Klopfen und Störgeräusche hervor. Auch wechselt die generelle Atmosphäre, der Beginn wirkt etwas klaustrophobisch, man wähnt sich in einem geschlossenen Raum; der zweite und dritte Track vermitteln dann eher den Eindruck von elektronisch bearbeiteten Field Recordings, hier klingt die Musik weitaus freier und offener. Wer ein Freund feiner Nuancierungen und mit guten Kopfhörern gesegnet ist, sollte mit dem Gedanken spielen, seine Tonträger-Sammlung um dieses Schmuckstück in Sachen lowercase zu erweitern.
én
op.10218 v1.2
Sirr Records
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