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PanSonic

»Oksastus«

Kvitnu

»Okstastus« ist nach der 2007-er Aufnahme mit Keiji Haino PanSonics zweite Live-Platte und stammt von ihrem Konzert vom Juni 2009 in Kiew. Kvitnu-Labelbetreiber Dmytro Fedorenko macht’s möglich. Und wenn das Coverdesign von Zavoloka und das Mastering von C-Drik Fermont kommen, kann an sich nichts mehr schief gehen. Mika Vainio und Ilpo Vaisänen präsentieren sich auf den acht namenlosen Tracks in bester Form, die Hochfrequenzgeneratoren laufen heiß, Bässe pumpen dem Zuhörer den Körper weg und rasiermesserscharfe Drones schneiden sich durch die Boxen. Ein Noise-Furioso, rudimentärst zusammengebaut aus Beats und Oszillatorwellen. An diesem Abend waren sie eher weniger in (Industrial-)Technolaune, viel mehr ist »Oksastus« eine Klangstudie in angewandter Concrète-Abstraktion. Natürlich ist der eine und andere »Klassiker« dabei, »Mootori« etwa donnert in einer 11-Minuten-Impro-Orgie aufs Publikum los. Interessant bei dieser Release ist, dass sie ein Konzert dokumentiert, das kurz vor dem finalen Album »Gravitoni« gespielt worden war: ihre Auseinandersetzungen mit Bass und dezenten Dubstep-Anleihen müssen also irgendwo dazwischen passiert sein. Man könnte sagen, »Oksastus« ist 100 % PanSonic. Von daher gut geeignet als Einstieg in dieses Sounduniversum. Wobei, es handelt sich – auch weil »limited edition« – eher um ein Komplettierungsding in Vorzeigeausführung. Muss nicht unbedingt sein, weil was live möglicherweise gut funktioniert, in festgefrorenem Nachhörzustand auch seine Längen hat. Indes macht die CD einmal mehr deutlich, warum PanSonic einer der prägendsten Elektronik-Acts der 2000er war.

Home / Rezensionen

Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
31.07.2014

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