Das sitzt. Wenn Schriftsteller Franzobel und Bertl Mütter gemeinsam auf Lesetour gehen, dann kommt niemals Langeweile auf, so treffend sind die Pointen. Bertl Mütter setzt mit Posaune, Euphonium, Teddybär, Muschel und einigen conferenciermäßigen Kommentaren noch eins drauf. Ein kongeniales Duo. »Oide Hoda’n« (alte Lumpen) ist eine recht derbe Angelegenheit, die nach Saufen bis zum Exodus in Hödlmosers (»Austrian Psycho«, Bibliothek der Provinz) Verstronachisierung endet. Zwei Mösenlieder werden dargebracht, auch der Tod gestreift, sowohl durch Schilderungen von Endlosgebrechen im Alter des Opa Kreil, als auch durch den Mord von Frau Kreil an ihrem von täglicher Büroarbeit gedemütigtem Mann, was im Einklang mit Radiowahnsinnigkeiten geschieht: »Das Leben war ein Hit. Grateful Dead«.. Bonmots allerorten und der Bierbauch ist laut Franzobel ein Resultat des Gottesverbotes, Unzucht mit sich selber zu treiben. Vorsicht: »Internet muss heißen: Intersex … was es da nicht alles gibt, man kommt ja aus dem Onanieren gar nicht mehr heraus«.
Franzobel & Mütter
Oide Hoda
aramo@everymail.net
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