Der Originaltext von »Die Verwandlung« wurde erstmals im Jahr 1915 in Leipzig verlegt und damals auf 1916 vordatiert. Der erste Satz der Erzählung ist berühmt: »Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.« Die Geschichte ist zwar bekannt, wie Woody Allen aber einmal gesagt hat, lässt sich in den Klassikern immer wieder Neues entdecken. Insofern ist die wiederholte Lektüre von »Die Verwandlung« zu empfehlen.
Aufwändige Neuauflage
Insbesondere in der nun vorliegenden aufwändigen Neuauflage in der dtv-Bibliothek der Erstausgaben, die bisher rund 70 Titel versammelt: Klassiker von Adalbert Stifter und Theodor Storm bis Kurt Tucholsky und Arthur Schnitzler. Außerdem: Goethe, Hölderlin, Storm, Fontane, Grillparzer, Büchner, Brentano, Kleist, Rilke, Schiller etc. In den gebundenen Büchern mit Silberprägung ist neben dem Originaltext jeweils ein umfangreicher Anhang zur Textgestalt enthalten. Die Zeittafel gibt einen Überblick zum Leben des Autors, ein Glossar ist ebenfalls inkludiert. Kafka schrieb einst in einem Brief, er wäre mit dem Schluss der Erzählung nicht ganz zufrieden.
Sieben Verfilmungen
Übrigens: Schon beim Lesen von »Die Verwandlung« erfährt man, dass anno 1915 Sofa so geschrieben wurde: Sopha. An seinen Verleger Kurt Wolff hat Kafka damals – zu Recht – geschrieben: »Das Insekt kann nicht gezeichnet werden«. Das Insekt, in das sich Gregor Samsa verwandelt, sollte nur in der Fantasie der LeserInnen bestehen. Die Erst- wie die Neuauflage enthalten auch keinerlei Umschlagzeichnungen, aber »Die Verwandlung« wurde inzwischen sieben Mal verfilmt.
Franz Kafka: »Die Verwandlung« (dtv: München: 2008), 119 Seiten, Euro 9,90
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