Auch wenn City Nord auf einem Major Label veröffentlichen, ist der ganzen Platte ein gewisser Wille zum Underground anzumerken, in dem Sinn, als die Hamburger ihr Ding durchziehen, ohne auf Trends oder Hit-Potential zu schielen. Das wird ihnen den Respekt verschaffen, der drüber hinwegsehen läßt, dass »Nachtflug 126« nicht ganz verbergen kann, ein Debutalbum zu sein. Sprich: Manche Ideen würde man sich etwas ausgereifter wünschen, die intelligenten, kritischen Texte könnten zwischendurch noch etwas überzeugender Rübergebracht werden und Stef XL’s Flow mangelt es zwischendurch noch ein wenig an Eigenständigkeit. Bitte nicht falsch verstehen: Was ich hier kritisiere sind jene Punkte die aus einem sehr guten Album ein hervorragendes hätten werden lassen können! Denn die Stimmung des Albums stimmt, und das Gefühl, dass dem Ganzen etwas fehlt, stellt sich nicht ein. Gekonnt produziert, drängen sich nicht ständig bis zum letzten HiHat-Schlag bekannte Samples auf, sondern finden frische Sounds ihren Platz. Mit Texten, die sich vom Restmüll der meisten MCs abheben, unterhält der Nachtflug nach City Nord besser als jede Flugschau.
City Nord
Nachtflug 126
Motor
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