Das ist genau die Art Album, die ich nie wieder besprechen will. Viel zu überladen von allen Mitwirkenden an diesem Projekt, sowohl die Musik, die Produktion als auch die Promo. Michel Portal ist eine französische oder gar europäische Legende, und steht synonym für die Befreiung der Musik, für Filmmusik und setzt als Interpret Maßstäbe für Brahms und Mozart. Die Idee hinter dem vorliegenden Projekt ist bereits alt und präsentiert nach langer Vorlaufzeit das zweite Live-Album nach einer Frankreichtour. Und was ist besonders daran? Na ja, im Gunde die erneute Zusammenarbeit des Produzenten Jean Rochard (Mr. Nato Records), Portal selbst, Tony Hymas (Phd, Jeff Beck, Sam Rivers) und der Rhythmussektion von The Artist Formerly Known As Prince, alle zusammengefasst zu einem Universal-Produkt unter der Ägide von Daniel Richard. Und was bietet das Album neben der noblen Aufmachung (Digipack und fettes Booklet mit Fotos von Magnum-Fotograf Guy Le Querrec) musikalisch? Eine Fusion-Platte verschiedener Stimmungen, und einer gewissen Spannung durch Portals altbekannte Paranoia. Immer noch konzentrieren sich alle auf die Musik, und nicht nur auf ihre Form oder Funktion, allerdings weniger systematisch als beispielsweise Steve Coleman oder M’base in älteren und aktuellen Aufnahmen. Kleine Lücken eröffnen Räume für mehr Musik und erinnern an Miles Davis ausgedehnte Improvisations- und Groovestrecken. Warum auch nicht?

Michel Portal
Minneapolis we insist!
Universal Jazz France

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