»Here Behold Your Own« ist die dritte Veröffentlichung von Faith Coloccia unter dem Alias Mára, das sie für ihre Soloprojekte wählte. Faith Coloccia ist einerseits, zusammen mit Aaron Turner (Isis, Sumac), Gründerin des Labels SIGE Records, andererseits auch selbst Musikerin. Zahlreiche ihrer Veröffentlichungen, zum Beispiel mit Mamiffer, oder Kollaborationen, etwa mit Alex Barnett, sind dort erschienen. Nach dem guten »See Through« mit Aidan Baker und Jon Mueller (2019 auf Gizeh veröffentlicht) sowie »VLF« (2019, SIGE) folgt nun dieser ziemlich gelungene, äußerst emotionale Release, der nach ihren eigenen Angaben den Abschied vom alten Ich bedeutet. Sie wird Mutter. Die Aufnahmen klingen intim, die Freude auf das Neue geht einher mit der Trauer darüber, das Alte hinter sich zu lassen. Kinderlieder voller Lebendigkeit gehen über in düsteres Orgelspiel, das Ganze mäandert hin und her zwischen einer ungemeinen Leichtigkeit und der Schwere sakraler Kirchenmusik, die jedoch gleichzeitig erhebend wirkt. Sie selbst nennt Gavin Bryars als einen wichtigen Einfluss. Zu erwähnen ist auch das Projekt The Caretaker, dessen aus der Zeit gefallene Stimmung sich auch hier zuweilen wiederfindet. Es sind die minimalistischen Töne, aber vor allem die zuckersüßen Melodien, sehr einfach aufgenommen, wie von einem Kind, die dem Ganzen eine verträumte Stimmung verleihen. Wie mit einer dünnen, dunklen und warmen Nebelschicht überzogen, der man sich gerne hingibt. Für Fans von Paavoharjus’ ersten Alben!
Mára
»Here Behold Your Own«
SIGE
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