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Makaya McCraven

»Deciphering The Message«

Blue Note/Universal

Makaya McCraven – »Drummer, Producer & Beat Scientist«, wie ihn sein neues Label vorstellt – gibt sein Blue-Note-Debüt. Nach seinem letzten Remix-Album »We’re New Again« (2020), der vielbeachteten »Reimagination« von Gil Scott-Herons letztem Studioalbum »I’m New Here«, schöpft McCraven diesmal aus dem riesigen Backkatalog des traditionsreichen Jazz-Labels. Der Schwerpunkt der von ihm ausgewählten Tracks liegt auf Hard Bop. Die Botschaft des Albumtitels verweist schon auf Art Blakey & The Jazz Messengers. Von dessen zeitweiligem Tenorsaxofonisten Hank Mobley stammt auch der Opener »A Slice Of The Top«. Über das Sample legt McCraven seine neuen Drums-, Percussion- und Bassspuren. Auf den weiteren 12 Tracks wird er von bewährten Mitstreitern wie Jeff Parker und Junius Paul unterstützt. Den Anspruch, einen Bogen von den Originalen in die musikalische Gegenwart zu spannen, sich somit selbst in die 82-jährige Blue-Note-Geschichte einzuschreiben und alles so klingen zu lassen, als wären die Songs immer schon das Material eines einzigen Albums oder eines einzigen Gigs gewesen, erfüllt McCraven hörbar gut. Und je besser man mit den Originalen vertraut ist (das Label hat dafür freilich auch die entsprechende Playlist im Angebot), desto größer wird die Freude am Dechiffrieren der spielerischen Verschiebungen sein. Allerdings ist »Deciphering The Message« nicht nur groovy, sondern auch recht glatt ausgefallen. So abenteuerlich wie z. B. auf Madlibs Blue-Note-Remix-Großtat »Shades Of Blue« (2003) geht es leider nur selten zur Sache. Dass ausgerechnet der Drummer McCraven die perkussive Wucht, die Art Blakey u. a. mit seinen charakteristischen Snare- und Tom-Rolls zu entfalten verstand, offenbar bewusst aussparte, ist schade. Als letzten Track hat sich McCraven Eddie Gales »Black Rhythm Happening« von 1969 vorgeknöpft. Und damit wären wir zeitlich ja auch wieder bei Gil Scott-Herons Anfängen angelangt. Mal sehen, was McCraven als nächstes plant. Wie wär’s mit einer Zusammenarbeit mit seinen neuen Labelkollegen Sons Of Kemet?

Home / Rezensionen

Text
Peter Kaiser

Veröffentlichung
22.11.2021

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