»Quiet is the new loud« säuselten die Kings of Convenience aus Norwegen vor einiger Zeit in reinster Harmonie und gaben damit einer Bewegung ihren Namen. Der 27-jährige Stockholmer Kristofer ??ström trollt sich in die Songwriter-Ecke der leisen Töne, um sich von seiner Rockband Fireside zu erholen. Die sanften Melodien, die er mit oder ohne »Hidden Track« mit Wattebausch auf die Tonträger aufträgt, sind weitaus fordernder als die tanz- und bewegungsgerechten Rhythmen seiner Erstband. Im unteren Lautstärkenbereich kann man sich nämlich nicht so einfach gedankenlos verlieren. Im Gegensatz zu Fireside wird man sich nicht bei einer unbewussten Wortnachahmung ertappen, sondern in die Zeilen hineingezogen und zum Zuhören und aktiven Textverstehen gezwungen. Dabei ist gar nicht wichtig, ob Ton und Gitarrensaiten stets aufs Beste getroffen werden, solange am Nerv gerührt wird. Durch abendgerötete Nachdenklichkeit, die die Soloarbeiten ??ströms durchzieht, ergibt sich die Mutmaßung, der Schwede leide an chronischem Liebeskummer. Um der simplen Schönheit seiner Songs willen bleibt bloß missgünstig zu wünschen, dass sich das sobald nicht ändert.
Kristofer ?ström
»Loupita«
Startracks/V2/Edel
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