Hemdsärmel-Krawallero, hier brunft das Chef-Manna! Die Hamburg-Schule bemühte sich schon vor über zehn Jahren mit gezückten Zitronen und Sternen um ein Revival des Angry Beat Songwriting rundum die britische Punk-Ära. Joe Strummer. Alex Chilton. Billy Bragg. Sogar Brillenschlange Elvis Costello war plötzlich wieder cool mit oops. Jetzt machen sich die Indie-rockenden US-Bar-Boys das selber. Und Ted Leo, Ex-Hardcore-Rangler of Citizen’s Arrest und Chisel-Fame erwuchs in nur acht Jahren und vier Platten zum Demi-Gott der dauertrunkenen Bobo-Weisen, McJob Slacker und Urban Stroller. Dabei ist er als das brandaktuelle Metro-Modell sensitiv und Biertrinker, vegan und Fußballfan, politisch engagiert, gender-liberal und doch mit der irischstämmigen Faust fett voran bei jedem Grölchor mit dabei. Was aber viel wichtiger ist: Er schreibt die hockerboppendsten Grandezza-Rocker jenseits von Clash und Madness, das heute, das mit Verve und rausgestreckter Hendlmännerbrust, das es einen zum Kniefall wie vor dem heiligen Berg bringt. Kein Zufall auch, dass nach dem Jersey-Umzug bei der DC Band alles nach dem Bruce Springsteen der Asbury Park-Jugendphase in göttlich rotziger Neu-Facon holterpoltert. Gute Laune gegen schlechte Zeiten.
Ted Leo & Pharmacists
»Living with the Living«
Touch & Go/Trost
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