Maschinen nutzen sich mit der Zeit ab. Manche jedoch, wertige, halten sehr lange. Manche sogar werden mit dem stetigen Gebrauch immer besser. Lightning Bolt ist so eine Maschine. Eine, bei der Musik eine Art Kampf ist, für den sie in Gebrauch ist. Genauer ist es daher also eine Kampfmaschine, das Schlagzeug eine niemals heiß laufende Mini-Gun, der wuchtige Bass wie ein rollender Panzer als Begleitung. Im Gegensatz zu kriegerischen Auseinandersetzungen sind die Kämpfe von Lightning Bolt jedoch vor allem künstlerischer Natur. Mehr oder weniger. Ihre Live-Auftritte gehen an die Substanz. Sollten die Ohren am Ende noch heil sein – gut. Mit »Sonic Citadel« bauen sich Lightning Bolt eine eigene Festung und reißen sie gleichzeitig wieder ein. Es herrscht Ausdauer bei der Ausführung von Riffs und superschnellem Trommelgeballere. Dass es vor allem um den Spaß geht, ihr Tun wohl auch irgendwo in Richtung Sport weist, beweisen Tracks wie »Hüsker Dön’t« oder »Bouncy House«, das ja durchaus etwas Albernes hat. Mit »All Insane« wirken sie im Vergleich auch etwas insane, denn im Vergleich zu den anderen Hardcore-Nummern hat diese Pop-Rock-Nummer bis auf den leicht verzerrten Gesang nicht mehr viel gemein. Aber nur kurz. »Van Halen 2049« ist dann wieder der überspacige Weltraumwahnsinn, haut nochmal den Restverstand aus sämtlichen Hirnen. Macht Spaß, hat einige sehr gute Tracks und lässt vermuten, dass das alles doch eher live erst so richtig ballert.
Lightning Bolt
»Sonic Citadel«
Mute
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