Wer sich ohne Angst davor, bei irgendetwas Kommerziell-Peinlichem zu landen oder in der Chill/Lounge-Ecke zu versauern, im weiten Feld von Techno und House bewegen will, dem bietet das Hamburger Label Dial einen verlässlichen und trittsicheren Pfad. Dieses Mal hat Co-Gründer Peter M. Kersten aka Lawrence aka Sten einen soliden Deep-and-minimal-Felsen abgeliefert. Im Gegensatz zum Lawrence-Vorgänger »The Absence of Blight« ist dieses Album weniger melodiös, weniger »schön«, sondern eher unkitschig, klar, fast düster. Sämtliche Elemente der Stücke, abgesehen vom computerisierten Viervierteltakt, sind sparsam aber effektiv gesetzt. Insgesamt wird man an »Disturbances« von Elting Lieb oder an das Remix-Können der Kölner Herren von Salz erinnert.
Zu laut zum Sitzen bleiben aber zu ruhig für nach außen getragene Ekstase auf dem Dancefloor. »Frantic« meint die frenetische Jubelstimmung einer tanzenden Masse, wenn der DJ im richtigen Moment das Richtige tut, und genau die muss beim Hören dieser CD nicht eintreten. »Leaving the Frantic« genießt man für sich alleine. Also viel Spaß beim Implodieren und beim Tanzen mit geschlossenen Augen.