Kurz bevor das belgische Kraak Label mit Vica Pachecos »Symplegmata« eine sehr zugängliche Platte abwechslungsreich-verspielter elektronischer Miniaturen veröffentlichte, hauten sie ihrem Publikum, das ist einiges gewöhnt, »Nervous Rattles« hin. Unter dem Alias Kramp veröffentlicht Stijn Wybouw hier musikalische Schleifen aus unheimlichem Gemurmel und anderen Geräuschen, von denen man im Schlaf nicht überrascht werden möchte. Die in sich verdrehten Collagen haben den Charakter von Beschwörungen. Es dengelt ritualistisch, dräut dunkel und brummkreiselt okkult vor sich hin. Um 2010 herum hätte man sich dieses einseitig bespielte Stück Plastik gut auf amerikanischen Labels wie Not Not Fun oder No Fun oder Hanson vorstellen können. Will sagen: Ein wenig aus der Gegenwart herausgefallen wirkt die Musik, aber will auch sagen: gut so! Im Ergebnis nicht so monströs wie – nur ein Beispiel – die frühen Wolf Eyes, sondern eher kleiner, unheimlicher, verwachsener Krach, der manchmal auch an das verhexte Album der Liars »They were wrong, so we drowned« erinnert. Sehr eigenwillige Musik, die man mögen muss – ein Insider-Tipp.
Kramp
»Nervous Rattles«
Kraak
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