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Sleaford Mods

»Key Markets«

Harbinger Sound

Das Album beginnt mit »Sleaford Mods, Sleaford Mods«-Fangesängen nach der »We are the Mods«- Melodie aus der »Quadrophenia«-Verfilmung – ein selbstbewusster Kommentar zur Eröffnung, und an Selbstbewusstsein hat es den Sleaford Mods noch nie gemangelt. In den vergangenen drei Jahren hat das Duo einen kometenhaften Aufstieg erlebt und nun legen Jason Williamson und Andrew Fearn mit »Key Markets« erneut nach. Es ist noch Luft nach oben und wenn das Album am 24. Juli veröffentlicht wird, dann wird die Frage sein, wie hoch es in den UK-Charts einsteigt. In dem Jahr, das seit der letzten Platte »Divide And Exit« vergangenen ist, haben Sleaford Mods sich den sprichwörtlichen Arsch abgetourt und insofern sind die Fangesänge mehr als eine selbstbewusst-ironische Geste, sie spiegeln den Alltag wieder. Sleaford Mods: hard working superstars, oder, wie es im Refrain von »Live Tonight« heißt: »Live tonight – every night!«. Der Erfolg ist das Ergebnis harter Arbeit, und die Galle kommt Jason Williamson weiterhin hoch, wenn er sich auf seinen Reisen oder zu Hause vor der Tür so umschaut. Wie gewohnt sind die Hasstiraden für nicht in Midlands-Dialekt-Kundige schwierig nach- zuvollziehen, aber nach wie vor vermittelt sich der grundlegende Eindruck des Nichteinverstanden- seins auch ohne Textverständnis im Detail. Auch musikalisch hat sich nichts gravierend verändert: der minimale Post-Punk rumpelt weiterhin im Hintergrund durch und liefert das Gerüst, an dem sich Williamsons Texte aufhängen. »We worked fast as we normally do, the method was the same as the other albums and like the other two, the sound has naturally moved itself along«, gibt das Promo- Sheet zu Protokoll. Nichts Neues also? Ja, aber der Irrsinn vor der je eigenen Haustür ist ja auch noch da. Wozu also den Modus ändern oder einen Gang zurückschalten? Sleaford Mods sind nach wie vor die Band zur Krise als Dauerzustand.

 

 

Home / Rezensionen

Text
Holger Adam

Veröffentlichung
24.07.2015

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