Zu den verschiedenen Orten, an denen es von 24. bis 26. Jänner 2025 – wie der Name schon sagt – 3 Tage Jazz geben wird, gehören das Kunsthaus Nexus, die Stadtpfarrkirche Saalfelden, das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang und das AsitzBräu. Das zeigt schon an, warum dieses Festival funktioniert: Es ist tief in der Stadt verankert, bespielt dort bekannte Orte und vermeidet allzu große Spielstätten, denen nur allzu leicht der Anstrich des Unpersönlichen anhaftet. Wer hier als Jazz-Fan aufschlägt, der bekommt seinen Jazz pur, unmittelbar, unverstellt und authentisch in ebensolchen Orten.
Magie durch Symbiose
Dabei nicht zu vergessen: Der Winter hat in Saalfelden im Gegensatz zum Sommer den entscheidenden Vorteil, dass zu diesen Orten auch noch schneebedeckte Berge als Bonus mitgenommen werden können. Wenn diese Begrifflichkeit nicht etwas bemüht und abgedroschen wäre, dann ließe sich gar von einer gewissen Magie sprechen, die in der Kombination von Jazz, besagten Spielorten und den ringsum liegenden Bergen entsteht. Dass der Jazz dabei freilich die Hauptrolle spielt, dafür garantieren die Programmmacher*innen hinter dem Festival. Wie bei der »großen Schwester« gilt hier Klasse statt Masse, oftmals auch Widerständiges anstatt allzu Gefälliges und vor allem richtet sich der Fokus in den letzten Jahren immer mehr gen Europa und geht somit das Wagnis ein, auch den einen oder anderen Act aus den USA außen vor zu lassen, der anderswo ohnehin omnipräsent ist. Der eigenen Handschrift hat dieser kuratorische Mut und dieses gute Händchen für die Balance aus Etabliertem und Neuem jedenfalls mehr als gutgetan.
Reihenweise Jazz-Hochkaräter
Beweis genug dafür ist das diesjährige Programm, bei dem sich Jazz-Hochkaräter Tag für Tag die Klinke in die Hand geben. Da wären etwa: Das Trio Velvet Revolution, das zusammen mit Daniel Erdmann am Tenorsaxofon an ebenjener angedeuteten Revolution musikgewaltig bastelt. Da wäre aber auch die Wiener Formation AHL6 rund um Schlagzeuger Lukas Aichinger, die weder Abenteuer noch Genregrenzen scheuen. Ihre Musik hält sich irgendwo im Zwischenraum von Surf-Rock und Volksmusikalischem. Und dabei war noch gar nicht die Rede von der Gard Nilssen Acoustic Unity, die die ursprüngliche Formation sogar noch um drei Saxofonist*innen erweitert. Ein herrlicher, explosiver Musikspaß mit Anspruch! Und noch ein besonderes Highlight: Die Trompeterin Laura Jurd wird sich ein gewaltiges Stelldichein geben. Kurzum: Ein Festival, das gesehen, erlebt und gehört werden muss. Ort, Programmierung und Location bilden eine in dieser Form selten gesehene Symbiose.