Die Liste des Line-ups der Konfrontationen 2025, soweit nach Informationen auf der Website bekannt, versteht sich wie immer mit Vorbehalt. Wer von diesen Künstler*innen tatsächlich auftreten wird, bleibt demnach bis zum Auftakt am 25. Juli ein Geheimnis des Kuratoriums rund um Hans Falb. Freund*innen der guten österreichischen Mentalität mögen es leugnen, aber es wird wieder warm im burgenländischen Nickelsdorf. Hot Jazz darf man zwar nicht erwarten, das wäre wohl zu uncool für den Geschmack des Publikums und der Initiator*innen. Nein, eher schon schräg diffuse Töne im Abendlicht, verhalten schöne Soli zu tanzenden nachtaktiven Insekten. Kurzum: Man hole das Gelsenspray! Und ein extra Kleidungsstück, nicht etwa, weil eine Abkühlung zu befürchten wäre –nein, zum Sitzplatz-Besetzen nämlich. Andererseits, der gemütlichste Platz ist ohnehin an der Wand unterm Küchenfenster, diesmal dem neuen Wirtshaus zum dritten Tage zugehörig, das sich hier in der Jazzgalerie einquartiert hat.
Was dieses Jahr auf dem Menü steht? Zum Beispiel, dass Fennesz sich mit Lê Quan Ninh – seines Zeichens Perkussionist – am Samstag, dem 26. Juli die Bühne teilt. Zudem sind mit Isabell Duthoit – im Trio Duthoit/Moor/Heather am Freitag, dem 25. Juli – und Biliana Voutchkova – in der Formation Jane in Ether + am Sonntag, dem 27. Juli – zwei Künstlerinnen vertreten, die neben ihren Instrumenten auch mit ihrer Stimme Laute und Textur (Gen-Z würde es ASMR nennen) erzeugen und improvisieren. Sie geben einem Organ Klang, mit dem auch Christian Reiner – am Samstag bei Superluft mit Almut Schlichting, Susanna Gartmayer und Christian Marien – arbeitet, jener allerdings eher getextet als rein vertont. Christian Marien wiederum spielt auch schon am Freitag mit seinem Quartett, das man 2024 im Porgy & Bess hören konnte – ominös ambient geklopfte Gitarre von Jasper Stadhouders inklusive.
Tatsächlich gehört die Zusammenstellung von Line-up-Musiker*innen vor Ort in verschiedenen Ensembles zum guten Ton (!) eines Impro-Jazz-Festivals. So spielt Martin Siewert nicht nur am Freitag mit den Herren Brandlmayr und Williamson als Trapist im Trio, sondern auch am Sonntag, offenbar als Abschluss, mit den Herren Graewe und Kern als Dry Thrust (wohl frei mit »Kolbenreiber« zu übersetzen). Ein weiteres Beispiel der wienerischen Tradition von Import-Export-Expat-Band ist die Kombo von Hautzinger/Cajado/König, die am Samstag ihr Set vor Flight Mode mit Harri Sjöström, Elisabeth Harnik, John Edwards und Tony Buck spielen. Für Freitagabend sei noch أحمد (Ahmed) erwähnt, man könnte hier ein bisschen reinhören, wie das swingt.











