Von 1368 bis 1644 wurde China von den Kaisern der Ming-Dynastie regiert. In diesen Zeitraum fällt nicht nur die Fertigstellung der Großen Mauer, sondern auch die Perfektionierung der Porzellanherstellung. Die Schönheit und Zerbrechlichkeit dieser Kunsthandwerkserzeugnisse war für die belgischen Musiker Nicolas Deschuyteneer und Frédérique Franke der Grund, ihr gemeinsames Projekt Ming zu nennen. Aber vor allem sind Ming sehr herzig, ihre Musik hat nichts Bösartiges, obwohl auf »Intérieur/Extérieur«, ihrer zweiten CD, sogar ein Gedicht des dekadenten Miesepeters Arthur Rimbaud vertont wird. Nein, ihr Elektronik-Pop, irgendwo angesiedelt zwischen Sixties-Chanson, New Order – die werden auch mal gecovert – und Mouse on Mars, will nur Spaß machen. So singen sie auch mal in einer ihnen fremden Sprache, weil die eben lustig klingt oder wagen sich einfach so in unbekannte musikalische Gewässer vor. Das Popverständnis von Ming kann sicher auch als bodenlose Naivität wahrgenommen werden, doch was die beiden machen, machen sie perfekt. Deswegen durfte Robert Lippok auch einen Remix machen und Frédérique ihrerseits auf einer Kante-Maxi singen.
Ming
Intérieur/Extérieur
DOXA
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