Neu ist es nicht, was Emmerhoff & The Melancholy Babies auf ihrem dritten Album erstmals auch international feilbieten (werden). Seit Bandbeginn orientieren sich die Bergenser zwischen den Richtungsweisern Country und Rock; den Vergleich mit 16 Horsepower und ihren Landsleuten von Madrugada müssen sie sich gefallen lassen. Wiederum vereinen sie auch diesmal gekonnt das musikalische in-die-Ferne-Schweifen (sprich: Americana-Quellenbezug) mit der örtlichen Gebundenheit ans Regenloch Bergen. Prasselte auf dem Vorgänger »Loosebox« (mit dem die Band durch den Radiohit »Baby Sinister« halbwegs den nationalen Durchbruch schaffte) noch Eisregen hernieder, läuft auf »If This Darkness Lingers« ein abgeschwächter, aber stetiger Schauer über den Rücken. Die atmosphärische Aneinanderleimung klappt; die Stücke führen vom strömenden Nass in die staubtrockene Prärie, etwa »Stuck In the Mud« mit seinem tropfenden Bass-Spiel. Immer wieder schneiden Gitarren klar, messerscharf und fröstelnd (man höre den Opener »Caravanserai«), die nicht zuletzt durch Gunnar Emmerhoffs Stimmfärbung entfachte heimelige Wärme. Im Ganzen wirkt die CD entspannter als früheres Material; »Nowhere Town« oder »Misty Trail« könnten gut bei Sonnenuntergang auf der Saloonveranda sitzend entstanden sein.
Emmerhoff & The Melancholy Babies
If This Darkness Lingers
Bauta/www.tubarec.com
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