Die neue Nachdenklichkeit à la Xavier Naidoo im deutschprachigen Popsong – jetzt auch Made in Austria, dank Starmanias Nummer Drei, dem unglaublichen Boris Uran. O.K., alles gehypt, am Reißbrett entworfen und durchgestylt, aber das vor laufender Kamera, also quasi ein ehrlicher Hype, weil für jedermann/frau sichtbar. Nein, wir streiten auch gar nicht ab: Der junge Mann aus Kärnten hat Talent, kann wirklich singen. Die tiefsinnigen Texte hat er nicht selbst verzapft (obwohl: »Das Album ist 100% Boris.«), in Zukunft will er das aber auch selber machen, nämlich Lyrics schreiben. Jedoch: »»Ich« gibt Einblick in Boris‘ Seele« (sagt die PR). In benutzerfreundlichem R&B/Soul/Funk-Kleid verpackt sind also zwölf Songs über Beziehungen, das Ende von Beziehungen, das Leben an sich und so. Halt so, dass sich fast jede/r in den schönen Worten der Empfindsamkeit, Nachdenklichkeit, Verletzlichkeit wiederfinden kann. Die Songs heißen übrigens so: »Es führt ein Weg«, »Alles was übrig ist« (von Eberhard Forcher!), »Möglichkeiten«, »Manchmal« usw. Wenigstens lässt Boris, wenn schon nicht die Welt, so doch Gott (im Gegensatz zu Naidoo) ungeschoren davon kommen.
Boris Uran
Ich
Amadeo
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