Der aus New York stammende Singer-Songwriter Aaron Roche veröffentlichte vergangenes Jahr mit »HaHa HuHu« auf figureight records ein grandioses Album, auf dem leise Folk-Fragmente mit moussierender Elektronik zu einer idiosynkratischen Symbiose zusammengeführt werden. Roche, der unter anderem für R. Stevie Moore, Sufjan Stevens und Lower Dens gitarrisiert, machte sich zudem als brillanter Tontechniker für Anohni einen Namen.
Das Album »HaHa Huhu«, Resultat eines siebenjährigen Schaffensprozesses, schlägt vergleichsweise ruhige Töne an. Roche spricht offen über seine eigenen Erfahrungen mit psychischer Vulnerabilität und dem wachsenden Druck, der heute aussichtslos auf Menschen lastet. Es sind intime Portraits seiner Person, die mit gebrochenen Elektronik-Elementen und berauschenden Harmonien in ein andächtiges Rauschen übergehen, um jenen Zustand auszudrücken, der in einer Welt des Verlorenseins übrigbleibt. Wie als ein Abbild der Gesellschaft bewegen sich die Songs zwischen ausufernder Melancholie und dem steten Drang zur exzessiven Hedonie. »HaHa HuHu« vermittelt alles, was in einem Zeitalter der maximalen Verstörung zu vermitteln ist. Große Empfehlung!
Kammermusikalisch-absurder Support kommt übrigens von der großartig besetzen Band Loose Lips Sink Ships. Neben Cellistin Meaghan Burke, Simon Usaty (Protestant Work Ethic) und Multiinstrumentalist David Schweighart (Shrack!, Voodoo Jürgens) komplettieren Werner Kitzmüller, Matthias Frey und Mimu Merz das überaus spannende Sextett. Mit im Gepäck haben sie ihr kürzlich auf Konkord erschienenes Album. Vorsicht vor unbedachten Gesprächen auf sinkenden Schiffen!
Aaron Roche und Loose Lips Sink Ships spielen am 29. März 2018 im Wiener Fluc, Einlass: 20:00 Uhr, VVK: EUR 6,- (Jugendinfo Wien), AK: EUR 8,-
Link:
http://www.fluc.at/programm/2018/03/29_Aaron-Roche-_-Loose-Lips-Sink-Ships.html