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God Bullies

»As Above, So Below«

Reptilian Records / Sounds Of Subterrania

»Fight The Fascist«! Ja, so einen Song braucht es auch nach der österreichischen Nationalratswahl. Die Gefahr ist weder hierzulande noch in den Staaten gebannt. Kein schlechter Zeitpunkt also für ein neues Album der God Bullies. Es braucht schon Typen wie Sänger bzw. Prediger Mike »Father« Hard, um einen reaktionären Swing-State in einen libertären Swinger-Club zu verwandeln. Oder Wasser in Wein. Oder seine andere alte Band Thrall in die neuen God Bullies. Die Noise-Rocker aus Kalamazoo, Michigan, waren in den frühen 1990ern eine der Stammbands auf Amphetamine Reptile Records. Neben den Burschen mit adretten College-Outfits (Helmet, Tar) gab’s da v. a. auch Freaks wie Shannon Selberg (Cows) – und Mike Hard. Mit (brennender!) Bibel und Fifties-Hornbrille mimte er den irren Prediger; der wie ein frischer brainwashed Priesterseminarist auf Mission in eine Welt voll Sünde, Freiheit und Rock’n’Roll gesendet wurde. »Kill The King«, das bislang letzte Album der Bullies, erschien vor 30 Jahren auf Jello Biafras Alternative Tentacles. Hard machte mit Freunden aus Detroit als Thrall weiter; wechselte 2001 auch zum »anderen« Reptilien-Label. An Thralls damals erschienenes »Hung Like God« schließt »As Above, So Below« bestens an; auch mit metallischerem und fetterem Sound als auf den frühen Alben. Nicht umsonst nahmen Hard, Gitarrist Scott Kodrik, Bassist Pat O’Harris und Drummer Cliff Carinci in Steve Albinis Electrical Audio Studio (ohne ihn, kurz vor seinem Tod) auf. Nun manifestieren sich nicht alle zwölf Songs als die musikalische Offenbarung und heilende Kraft, wie sie von Hard beschworen wird. Aber im Kern treffen sie nach wie vor die von christlich-fundamentalistischem Wahn und sonstigem Verschwörungsglauben getriebenen Fellow Americans: »Time to loosen up the bible belt and hit ’em where it hurts, in the belly of the beast!« 

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