Die vorliegende CD ist schon die siebte Veröffentlichung des mir bisher völlig unbekannten italienischen Saxophonisten und Klarinettisten Carlo Actis Dato mit seinem 1984 gegründeten Quartett (mit zweitem Sax, Bass und Drums). Zu hören ist er auch als Mitglied des Italian Instabile Orchestra und als Gast auf über 60 Einspielungen, zum Teil mit Free-Größen wie Barre Phillips, Albert Mangelsdorff oder Tony Oxley. In Sachen Eklektizismus, Groovefaktor und natürlich auch wegen der ähnlichen Instrumentierung erinnert »Fes Montuno« oft vor allem an die erste der beiden »carnet de routes«-CDs von Louis Sclavis – nur dass hier die Einflüsse ganz andere sind. Nicht durch Afrika, sondern Osteuropa führt die Reise, mit einigen schnellen Abstechern nach Lateinamerika, nie aber den Ausgangspunkt Italien und sein mediterranes Flair vergessend. »Tanz den Tito« ist zwar das Motto des Abends, vor einer reinen Partyplatte retten zum Glück dann doch einige Free-Ausbrüche, meist ebenso energetisch wie der Rest dieser pulsierenden und äußerst humorigen Platte. Was lernen wir daraus? Auch die freien Seiten des Jazz können hedonistisch sein. Und das ist gut so!
Carlo Actis Dato
Fes Montuno
yvp music
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