Im Jazz ist es wie überall. Es wird darüber gestritten, wann er beginnt und wo er endet. Die konservativere Tendenz neigt dazu, notengetreu zu intonieren. Wenn die Musiker dann aus den Noten fallen sollten, gibt’s Probleme. So, jetzt spielt man also Jazznummern und wenn man aus der Nummer fällt, ist Sendeschluss. Aber begänne nicht erst im Freiraum der Jazz? Ein Dilemma. Auch vom Vienna Symphony Jazz Project werden die Noten recht genau nach Blatt gespielt. Mancherorts nennt man das authentisch (Beipackzettel). Man widmet sich dem Cool Swing und kokettiert mit dem Begriff Cross-Over, bloß mag den – Presseabteilung bitte herhören – eigentlich niemand mehr in den Mund nehmen. In Summe mutet die Produktion, die Einspielungen von Stücken von Duke Ellington, Miles Davis, Wayne Shorter, Kenny Dorham und Oliver Nelson sowie eine Eigenkomposition bietet, bei aller Perfektion im Spiel also etwas glatt an – von gelegentlichen Überraschungen im Arrangement abgesehen. Apropos »Fakin’«: Der Beipackzettel betont, es handle sich bei den Mitwirkenden dieses Projekts um aufgeschlossene Musiker. Warum steht aufgeschlossen in Anführungszeichen?
Vienna Symphony Jazz Project
Fakin'
VCPC
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