Der schräge Typ Liam Lynch ist ein Frühstarter: Sein erstes Album veröffentlichte er mit 15, mit 18 folgten Gedichtveröffentlichungen. In seinen Twenties arbeitete er bei MTV, war Schüler an Paul McCartneys Kunstakademie in Liverpool und wurde Musikproduzent.
»Fake Songs« ist ein kompakt geschnürtes Songpaket, bei zwei Stücken klopft ein anderer Beatle, Ringo Starr, die Drums. Lynch fackelt nicht lange, sondern kommt immer gleich zur Sache und bringt so 20 Songs in 36 Minuten unter. Er geht hier den Weg, den einst Firehose mit »For The Singer Of R.E.M.« vorgezeichnet haben und schreibt gefälschte Songs, die so klingen als wären sie von Björk, D. Bowie, The Pixies, Depeche Mode oder The Talking Heads. Für einen Begabten wie Lynch ist das nicht mehr als eine nette, unterhaltsame Fingerübung, die an Ian Dury, Jonathan Richman oder The Times erinnert. Die übrigen Songs kratzen an vielen Genres: Rap, Heavy Metal, Sixties, Eighties-Rock und Disco. Bei allem Klamauk darf aber das große musikalische Können Lynchs nicht übersehen werden.
Liam Lynch
Fake Songs
S-Curve Records/EMI
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