Schweben im Zeitlupentempo, Kopfkino, Emphase des Zuhörens: Das Wiener Trio Dirac (Peter Kutin/Daniel Lercher/Florian Kindlinger) beschwört auf ihrer zweiten, auf dem japanischen Spekk-Label veröffentlichten CD Klangbilder zwischen mysteriösen Fieldrecordings und extrem reduziertem Slow-Motion-Jazz, der entfernt an Bohren & The Club of Gore gemahnen. Hier geht es indes überhaupt nicht um Rock, sondern um tief in Minimalismus und Improvisation geerdete Soundstudien. Dafür sind Dirac ein ganzer Instrumentenpark zwischen Laptop, Cello, Gongs und Kuckucksuhr recht: In einem schier endlos mäandernden Klangfeld kristallisieren sich immer wieder Anhaltspunkte oder Zwischenstationen heraus, die zumindest kleine Orientierungshilfen hergeben. Tracknamen wie »Augarten« oder »Bantu« schlagen zwar Assoziationsmöglichkeiten vor, indes liegt bei Dirac das Spannungsmoment genau in deren ambivalenten Soundstrukturen. »A Rest In Tension« lässt mit seinen schwebenden Drones an Phill Niblock denken. »Emphasis« ist auf den Punkt verdichtete Entschleunigung.
Dirac
»Emphasis«
Spekk/A-Musik
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