dirac.jpg
Dirac

»Emphasis«

Spekk/A-Musik

Schweben im Zeitlupentempo, Kopfkino, Emphase des Zuhörens: Das Wiener Trio Dirac (Peter Kutin/Daniel Lercher/Florian Kindlinger) beschwört auf ihrer zweiten, auf dem japanischen Spekk-Label veröffentlichten CD Klangbilder zwischen mysteriösen Fieldrecordings und extrem reduziertem Slow-Motion-Jazz, der entfernt an Bohren & The Club of Gore gemahnen. Hier geht es indes überhaupt nicht um Rock, sondern um tief in Minimalismus und Improvisation geerdete Soundstudien. Dafür sind Dirac ein ganzer Instrumentenpark zwischen Laptop, Cello, Gongs und Kuckucksuhr recht: In einem schier endlos mäandernden Klangfeld kristallisieren sich immer wieder Anhaltspunkte oder Zwischenstationen heraus, die zumindest kleine Orientierungshilfen hergeben. Tracknamen wie »Augarten« oder »Bantu« schlagen zwar Assoziationsmöglichkeiten vor, indes liegt bei Dirac das Spannungsmoment genau in deren ambivalenten Soundstrukturen. »A Rest In Tension« lässt mit seinen schwebenden Drones an Phill Niblock denken. »Emphasis« ist auf den Punkt verdichtete Entschleunigung.

Home / Rezensionen

Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
25.07.2013

Schlagwörter


favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!

Nach oben scrollen