Der in Japan lebende Pole Zbigniew Karkowski ist und bleibt eine Liga für sich. In seinen fast schon elegischen Stücken aus mikrostrukturierten Noise- und Rhythmussettings kommt die ganze visionäre Bandbreite zur Geltung; Ob mit dem Laptop oder wie hier wieder zurückgewandt zu den »Roots« mit elektroakustischen Mitteln. Der Name des 40-minütigen Stücks verrät es schon: So könnte sich ein Stromkurzschluss anhören. Karkowski knüpft hier an die große Tradition der elektroakustischen Musik an, entstand »ElectroStatics« doch während seines Aufenthaltes im Atelier de Création Radiophonique/ Maison Radio France in Paris. Das Album ist dem englischen Experimentalmusiker Raymond Cass gewidmet, der heuer gestoben war. »ElectroStatics« ist seit mehr als zehn Jahren Karkowskis erstes analoges Werk. Dadurch erschließen sich unweigerlich ein paar Stränge zur concrèten Klanggenerierung. Eigentlich klingt das Album schon fast futuristisch. Das ist aber kein Rückschritt in die 1910er-Jahre sondern eine Auslotung über die musikalische Ästhetik von Maschinen. Ein zeitloses Oeuvre, verstörend und beruhigend, eruptiv und statisch.
Zbigniew Karkowski
ElectroStatics
Post-Concrete
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