2001 erst fand die siebenköpfige Band aus Halden zusammen und hatte bereits Radioaufmerksamkeit am Hals, bevor sie noch so recht wusste, unter welchem Namen sie versuchen würde, sich in Genreschubladen zu stecken. Auf Ersteres war leicht und folgenlos eine Antwort zu finden: El Corazõn. Zweitere Fragestellung bleibt eine eindeutige Erklärung schuldig. Die Sänger und Songschreiber Ronald Prang und Freddy Holm sind sich musikalisch … nein, nicht uneins, aber unbegrenzt, inklusive der Freiheit zu anfänglicher Verflachung. Dass das herrlich relaxte »Karma« früh durchs norwegische Radio swingte ist ein erfreuliches (wenn auch für Resteuropa bedeutungsloses) Lebenszeichen staatlicher Talentsuche. Das selbstbetitelte Albumdebüt wartet mit Beatlesreferenzen samt Jazzbeteiligung auf, die ihren größten Glanz in von Kerzenschein erhellten Ballsälchen verbreiten – bloß nicht hektisch oder grobkörnig werden. Genau wegen dieses Sanftmuts läuft »El Corazõn« erst verzögert flüssig, denn ausgerechnet das Einstandslied »Empty V Band« kann für das zweite Standbein eines Schlagerfuzzis gehalten werden. Merke: Flöteneinsätze erschüttern mitunter wie die Posaunen von Jericho. Der nachfolgende Song »I Found God In The Yellow Pages« mag???s löblicherweise bereits schmalzfreier und textgewitzter – in Kombination mit dem erwähnt erprobten »Karma« der eigentliche Einstieg ins Album.
El Corazõn
»El Corazõn«
Bauta/www.tubarec.com
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