»El Buen Gualicho« ist der zweite Longplayer der argentinischen Singer/Songwriterin Natalia Doco, die seit einigen Jahren in Frankreich lebt. Viele ihrer Lieder sind teils stark vom Nouvelle Chanson beeinflusst. »El Buen Gualicho« wurde (anders als das Debut) in ihrer Heimatstadt Buenos Aires mit dem argentinischen Jazzmusiker Axel Krygier aufgenommen, dessen Zutun aber kaum Jazz in ihre avancierten Popsongs, die zumeist im Grenzbereich zwischen Latin und französischem Liedgut angesiedelt sind, bringt, es sei denn im Einsatz diverser Blasinstrumente. Am Cover des Albums posiert sie als Schamanin in einem Wüstenszenarium. Sie selbst sagt, dass ihre Musik von ihren Aufenthalten in der Wüste inspiriert wurde. Ihre rhythmisch elaborierten Songs, die vor allem von akustischen Instrumenten – Streichern, Bläsern, Percussions – und dezent eingesetzter E-Gitarre und Keyboards getragen sind, sprechen aber eine kosmopolitische, urbane Sprache. Außer bei ruhigen, feingliedrigen Liedern besteht sie jedenfalls auch bei angezogenem Tempo und gelegentlich forciertem Groove wie bei »Mademoiselle«, »Barquito« oder dem Titelsong, die durchaus Schlagerqualitäten haben, was in Docos Fall als Kompliment zu verstehen ist.