Shoegaze-Dream-Pop schält sich als das heraus, was Matthew Doty nach der Post-Rock-Band Saxon Shore mit Father John Misty, der Synth-lastigen Post-Punk-Combo Midnight Faces und anderen früheren Projekten herausdestillierte. Auf »Black Aura My Sun« ist Dotys Rückzug in die absolute Abgeschiedenheit nahezu zu spüren. Deserta ist somit ein passender Name für den nunmehrigen Solo-Artist. Schlierenartig ziehen Synth-Wolken am paradiesischen Horizont auf, türmen sich mächtige Akkordfolgen, die eine majestätische Schwermut in sich tragen. Deswegen tun sich, erraten, Assoziationen zu Sigur Rós oder Slowdive auf. Irgendwo dazwischen driftet Doty durch Raum und Zeit. Selbst ein Schuss Krautrock schimmert durch, und »Be So Blue« featured gar herrliche Gitarren mit Surfanklang, die im Synthie-Wellenbad funkeln. »Iʼll Be Gone« ist darker Post-Punk, der zum einen an Irrwege, wie sie The Mission beschritten, erinnert, zum anderen an das Potenzial von Joy Division, wie in »Hide«. Aufgrund von Layer-Schichtungen erscheint die »Black Aura« im finalen Track pompös dark, doch tragen die ihr innewohnenden Synth-Melodien sehr dazu bei, eine Art Feel-good-on-clouds-Sound herzustellen.
Deserta
»Black Aura My Sun«
Felte Records
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