Man staunt nicht schlecht, wenn man sich die Namen anschaut, die einem auf der gelb-schwarzen Website des Transcentury Update IV entgegenlächeln. Neue Künstler*innen, vereint mit eingespielten Klassikern. Der Player mit den Beispielsongs wirkt wie die Best-of-Insel-Playlist eines skug-Redakteurs. Nur das Beste auf drei Tage verteilt. Beginnend mit B. Glenn-Copeland, dessen fantastische Stimme durch sämtliche Höhen und Tiefen hindurch und an Genres wie Jazz, Folk vorbei einen sehr eigenen, eindrücklichen Sound entwickelt. Schwer, Vergleiche mit anderen Künstler*innen zu ziehen, da diese nicht existieren.
Derya Yıldırım & Grup Şimşek sind wohl neben Altın Gün die Gruppe, die derzeit den modernen Anatolian Rock prägt und mit eingängigen, psychedelisierten Songs begeistert. Vom Album »Kar Yağar« haben sie mit »Dom Dom Kurşunu« auch einen Höhepunkt von einem der spannendsten Alben des Jahres 2019 herausgefischt. Die Pyramids haben in den 1970ern ein paar Alben herausgebracht und ihren Namen dick und fett im Jazz-Almanach eingetragen. Nun wollen sie es wieder wissen und schwimmen auf der neuen, modernen Jazz-Welle mit. Spacy, hypno, groovy.
Dagegen kommt Cate Le Bon mit ihrem fünften Album »Reward« wieder einmal mit einer entspannten, aber nicht minder schönen, sanften Art-Pop-Scheibe aufs Festival geflogen. Jessica Pratt hat eine dieser Stimmen, die es eigentlich in der Wirklichkeit nicht geben kann, meint man, sondern nur in der Fantasie, so feenhaft schön ist sie. Auf dem 2019er-Album »Quiet Signs« hat sie auf neun – allerdings sehr kurzen – Songs gezeigt, dass es sie doch gibt, auf dem TransCentury wird das zu sehen sein.
Es wird sich weisen, was einen von 15. bis 18. November 2019 in Leipzig erwartet. Besonders freuen darf man sich aber auf den Verführer der Sinne »Sehen«, »Hören« und »Spüren«, P.A. Hülsenbeck, der nicht nur besonders sinnlich singt und spielt, sondern auch rührend tanzt. Auf seinem ersten Album bewies er das sehr eindeutig.