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Black Shampoo

»Curious Kid«

just50.at

Black Shampoo ist der Name eines Blaxploitation-Films aus dem Jahr 1976 (»He’s Bad, he’s mean, he’s a lovin machine«). Diese Tatsache hat nichts mit der jungen Band aus Wien gleichen Namens, aber nicht unbedingt vom Film stammend, zu tun. Correct me if I’m wrong. Außer dass sie beide Power haben, das schon. Black Shampoo sind sicherlich eine der spannendsten Erscheinungen in der Alternative-Rock-Indie-Szene Wiens/Österreichs. Wobei Indie ein sehr fragwürdiger Ausdruck ist, der vielleicht schon obsolet geworden ist, da die Musik sowieso immer mehr Independent wird, unabhängig und DIY, obwohl das Trio schon bei einem Indie-Label ist, was sicher zu begrüßen ist. Anyway. In ihrem Sound erkennt man deutlich verschiedene Einflüsse der 1950er- und 1960er-Jahre, auch die Post-2000er-Blues-Rocker wie etwa The Black Keys kann man als Inspirationsquelle entdecken. Es gibt Fuzz, nicht zuviel, aber doch, wie etwa im Song »Mountain«, und eine Portion Twang, wie in »Fearful Thrill«, und durchaus definierte Songstrukturen, Texte und Gesang, die jeweils auf sich aufmerksam machen, Geschichten erzählen und auch im Gedächtnis bleiben: »Well Lucifer got so many names, one of them is Jenny James«. Nur keine Angst, so eine Zeile zu schreiben und sich zu denken: Aber das hätte auch Robert Johnson schreiben können, bitte! Im Gegenteil: Genau das brauchen wir. Einmal eine Band, die nicht nur nach Sonic Youth klingt, deren musikalische Vorfahren spür- und hörbar sind. Die Originalität ist dabei aber nicht flöten gegangen, Energie wird nicht mit dem unendlichen Wiederholen des Selben verloren. Da ist schon viel Blues dabei und viel Potenzial für die Zukunft.

Home / Rezensionen

Text
Saša Miletiç

Veröffentlichung
12.06.2011

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