Wie hat man früher eigentlich Musik beschrieben, die wie MGMT klingt, bevor es MGMT überhaupt gab? Man kann ja von den schrägen New Yorkern halten was man will (am besten viel), sie haben sich vor allem mit ihrem letzten Album »Congratulations« eine unverkennbar originäre Spielecke geschaffen, die jene, die sich dort dazusetzen, der Vergleichswut der Popkritik bloßstellt. Wampire aus Portland, Oregon sitzen auch in dieser Ecke, klingen allerdings nicht nach Trendschnüffelei – dazu ist ihr Debütalbum »Curiosity« einfach zu kauzig geraten. Selbst ein offensichtlicher Hit wie »Orchards« wird zermalmt und wieder zusammengesetzt, geschmolzen und wieder gegossen, gekocht und als Dampf von den Wänden geleckt bis ihn all die doofen Normalos dankend zurückweisen. Ähnlich unversöhnt mit der handzahmen Außenwelt geben sich Wampire auf den verbleibenden Songs. Mit großer Liebe zum Detail durchforstet das Duo von Surf Rock bis Psycho Punk und Dream Pop den Rummelplatz all jener, die in der Schule nie eine Freundin hatten und beim Turnen stets zuletzt gewählt wurden. Dass die sich nämlich irgendwann rächen ist eine Binsenweisheit. Nur einmal geben einem Wampire freundlich die Hand, und zwar im verträumten »Trains«. Dass dieser Song an Television erinnert kann da nicht verwundern. Die waren anno 1977 die schrägen Nicht-Punks, deren Alben keiner kaufen wollte. Was danach passierte weiß heute jedes Kind.
Wampire
»Curiosity«
Polyvinyl Records
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