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Lind Bohm

»Chloroformo«

Avachorda

Befindlichkeitsbaustelle, Teil 3: Die Zeitreise. Oder mit den Worten des autodidaktischen Komponisten, Performers und Labelgründers Lind Bohm: »Work becomes metaphorical, reflecting my inner feelings.« Wir hören also die »inner feelings« von Lind Bohm, metaphorisch transkribiert. Daran ist nichts verkehrt – und den autodidaktischen Querverweis könnte man sich angesichts des Resultats auch durchaus sparen (wäre da nicht das Cover der CD, aber das steht zum Glück nicht zur Debatte). »Chloroformo« bietet einen stimmigen Soundtrip zwischen Elektroakustik, Pop und neuer Musik, manchmal vielleicht zu sehr in die Noiseecke kippend, manchmal wiederum eher nach einer Zeitreise durch zeitgenössische Standardwerke klingend. Woran allerdings die gar so hochkulturell daherkommenden Titelnamen auch beitragen, etwa »Klang der Zeit«, »Spiegel aus Glas«, »Ruf der Jünger I & II«. (Vergleiche etwa »Gesang der Jünglinge« von Stockhausen oder »Spiegel« von Cerha …) Insgesamt hinterlässt das die geneigte Hörerin am Ende doch ziemlich zwiespältig. Aber Ratlosigkeit ist auch ein feiner Höreffekt.

Home / Rezensionen

Text
Curt Cuisine

Veröffentlichung
07.02.2013

Schlagwörter

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