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Cerys Hafana

»Angel«

tak:til/Glitterbeat

Die Harfe ist ein schönes Instrument, das sehr gut für Experimente geeignet ist. Schon Joanna Newsoms schillernd-schrilles Werk reicht als Beleg. Jetzt kommt Cerys Hafana als mögliches next big thing am Zupfinstrument. Zumindest sagt das »The Guardian« und nannte Hafanas zweites Album »Edyf« eines der besten Folk-Alben 2022. Cerys Havana Hickman, in der Heimat Wales preisgekrönt und Teil des Youth Folk Ensembles of Wales, spielt eine sogenannte Tripelharfe, die fixer Bestandteil walisischer Musiktradition ist. Das besonders saitenstarke Zupfinstrument modifiziert Hafana zusätzlich durch das Dämpfen der Saiten durch einen besonderen Klebstoff (Blu Tack). Was dabei herauskommt, ist ein sanfter Sound, ideal für ein Album, das den Namen »Angel« trägt. Hafanas viertes Werk ist eine Kombination aus sanft treibenden, dann meist walisisch gesungenen Liedern und meditativen, instrumentalen Klangstücken. Kategorien – man könnte von Indie-Folk und Musiker*innen wie Agnes Obel sprechen – mag Hafana eher nicht, sympathisch ist Hafana, wer folkige Musik macht, »but is willing to get a bit weird with it«. Neben dem von Hafana besonders geschätzten minimalistischen Klang und jazzigen Sounds (neben Drums, Bass and Piano ist auch ein Saxofon zu hören) erhält auch die bretonische Folk-Musik ihren Platz, was sich vor allem in der lebhaft tänzerischen Natur des Titeltracks »Angel« niederschlägt. Überhaupt ist das Album, das Hafana mit einem Trio innerhalb von nur vier Tagen eingespielt hat, sehr eingängig und verbindet experimentellere Arrangements mit der Leichtigkeit des Indie-Folk. Engelsgleich und geerdet zugleich.

Home / Rezensionen

Text
Fabian Lutz

Veröffentlichung
03.10.2025

Schlagwörter

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