Ein bisschen spät ist es für die Review, aber erstens ist im Jazz schon vor Jahrzehnten die Zeit stehen geblieben, und zweitens hat sich das Debutalbum »Celebrate« des Jazztrios The Grip immer noch Aufmerksamkeit verdient (obwohl es davon gar nicht mal wenig bekommen hat, zumindest auf den einschlägigen Websites). The Grip sind Finn Peters an Flöte und Saxophon, Oren Marshall an der Posaune und Tom Skinner an den Drums. Alle drei Herren kennt man als umtriebige Musiker und Sidemen von wirklich großen Kalibern, von Bill Frisell über Sam Rivers bis Charlie Haden oder Derek Bailey. Oren Marshall war auch schon bei Radiohead zu hören, was hier aber nichts zur Sache tut. »Celebrate« bietet astreinen Post-Fusion Jazz, ein Mischung aus »Hard Blues, Free Bop und Deep Funk«, mal sehr melodiös und schwungvoll, mal eine Spur zickiger und wilder, aber stets mit großartiger Spiellaune und viel Gefühl füreinander dargeboten. Der Bandname geht übrigens auf ein Album von Arthur Blythe zurück. Das steht zwar auch in jeder Review über die Band, aber diesen vielleicht melodiösesten und gefühlvollsten Saxophonisten in der Jazzavantgarde der 1970er Jahre darf man ruhig immer wieder erwähnen. Dass Finn Peters dem warmherzigen, zugleich agilen Spiel von Blythe folgt, gehört zu den weiteren Pluspunkten des Albums, gemeinsam mit den großartigen Skills des Posaunisten und dem kompakten Zusammenspiel.
The Grip
»Celebrate«
Slowfoot Records
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