S.U.S. bedeutet auf Serbokroatisch: »Systematische Zerstörung des Systems« (Sistematsko Unistavanje Sistema). Die Band aus Belgrad ist ein durchwegs klassischer Punk des Ex-YU-Stils, 1990er-Jahre, energiegeladen, revoltierend. Doch das Problem der letzten zwei Jahrzehnte in der Punk- und Rock-Szene war (und ist) der Rechtsruck. Zahlreiche Bands, von Hardcore bis Punkrock und heute leider auch HipHop, beklagen zwar die sozialen Missstände, jedoch aus einer konservativen Perspektive. Es geht oft um die »Wahren Werte« usw. Klingt oft nach Predigt, zu viel Kirche im Sprachgebrauch und Alltag. Was hat das mit Punk, Rock und der angeblich rebellischen Jugend zu tun? Nichts. Deswegen versuchen S.U.S den Punk neu zu formen, ihn zumindest von diesem Konservativismus zu befreien. »Eine Million tote Bullen« ist nur das radikalste Beispiel Ihrer Anti-Establishment-Haltung. Sie sind nicht die einzige gitarrenwütige Band in Serbien, was vielleicht bedeuten mag, dass es eine langsame Wandlung gibt, dass neue Generationen auch mehr ihre Linke »Gehirnhälfte« oder zumindest das Herz entdecken. Muss ja auch nicht wahnsinnig politisch gefärbt sein, denn in Serbien existiert der Glaube an einen politischen Fortschritt seit Langem nicht mehr. S.U.S sind auf jeden Fall rohe Energie mit Message und frischer Wind in der serbischen Punkrock-Szene.
S.U.S
»Brend Imaginarne Revolucije«
Love Cuffs
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