Die Schönheit der puren Drones. Der aus Rhode Island stammende Komponist Joe Grimm bezeichnet sich selbst als »peace noise artist«, was im Fall vorliegender CD als gute Beschreibung durchgehen kann. Für »Brain Cloud« stand seine Mitarbeit bei Glenn Brancas »100 Guitars Symphony« als Inspirationsquelle Pate, dazu kam eine ausgiebige Beschäftigung mit Charmelange Palestine, Terry Riley und anderen amerikanischen Minimalisten. Ähnlich wie bei Phill Niblock geht es bei Grimm um Oberton-Schichtungen, um jene, die er »ghost tones« nennt. Die Kompositionen sind für bis zu neun Klaviere geschrieben, auf einer Nummer werden drei Pianos gar von jeweils drei Personen gespielt. Bei »Harpischord« werden diesem historischen Instrument mithilfe von Equalizern, und ein wenig Delay, versponnene Klangerlebnisse entlockt. Grimm braucht keine Elektronik, mit Stimme, Geige, Horn und eben Klavier lässt er uns in teils traumverlorene Welten eintauchen, auf dieser Reise kann man genauso stimmig zuhören wie ein Buch lesen. Ambient also im besten Sinn. Ein Album voll Dynamik und Virtuosität, Psychoakustik als musikalisch verdichtete Meditation.
Joe Grimm
»Brain Cloud«
Spekk/A-Musik
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