Auf ihrer neuen Scheibe verbreitet das russische Trio Volga erneut eine feine Mixtur aus elektronischer (Nicht-)Tanzmusik mit hypnotischer Stimme. Wie schon »Volga« (1999) ist die neue Scheibe auf dem superben Exotika-Label erschienen. Anjela Manukjans Stimme kommt aus den Weiten der Steppe = Unterbewusstsein, befreit mit tantrischen Beschwörungsformeln die Sehnsucht nach unendlicher Weite in der beengenden Mitte des Clubs und macht den DJ endgültig zum neuzeitlichen Schamanen. Die Electronica-Sounds, die Alexei Borisov (F.R.U.I.T.S.) und Roman Lebedev verbreiten, sind tanzbar, haben House-Einschlag, sind ab und an reduziert in Instrumentierung und Tempo. Tracks wie »Vdovushra/ Widow« bzw. »Molodushka/Bride« sind Klangperlen, die sich in ihrer versponnenen Gebrochenheit auf Wave ausgehen. Volga haben einiges ihrer Düsterheit abgelegt, sind zugänglicher, aber nicht »leichter«. »Bottoms Up« ist eine Platte, die aufgrund ihrer inneren Schönheit, Ausgereiftheit und Trickyness praktisch überall verstanden wird und bei der der Name Programm ist: Bottoms Up and your mind will follow. Volga gehört gehört.
Volga
Bottoms Up!
Exotika/N& B Research Digest
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