Auf seinem aktuellen (was heißt bei Frisell schon aktuell?) Album »Blues Dream« bewegt sich der umtriebige Gitarrero Frisell noch entschiedener als bisher »back to the roots«. Sein reguläres Quartett der letzten Jahre um den Multiinstrumentalisten Greg Leisz, zusätzlich verstärkt noch durch drei Bläser, versucht hier im besten Sinne an die Great American Music eines Copeland wie eines Ellington oder Mingus anzuschließen. Solch Unterfangen, nämlich einen produktiven Umgang mit der Tradition zu pflegen, birgt in marsalisverseuchten Zeiten ja auch so manche Gefahr, die Frisell überraschend unverkrampft und stilsicher umschifft. Dass sich die mal schwer dahintreibenden, dann wieder luftig aufstäubenden 18 Nummern auch als prächtige Soundkulisse, etwa einer mythenbeladenen Jarmusch-Landpartie, gut machen würden, ist ja nicht das Schlechteste, was sich noch über Master Frisells »Bluestraum« sagen ließe.
Bill Frisell
Blues Dream
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