Benjamin Finger veröffentlicht erstmals nach »Pleasure-Voltage« mit Mia Zabelka und James Plotkin. Der Einstieg in »Less One Knows« ist ein reinigendes Drone-Gewitter. Und nach dem Sturm die Ruhe: delayiges Gitarrenspiel auf »Head Fading Blues«, ganz entfernt träumerisch abstrakt an Loren Connors beruhigende Airs gemahnend. Experimentell ist der Charakter der Platte und die ruhigen Parts gehen fließend über in verzerrte Noise-Flächen, die Ohren und Herz frei machen, um dann wieder mit sanften Tönen aufzuwarten. Auf »Crushed at Sea« lugen in glitchigem Sound versteckte, melancholische Klage-Vocals hervor und paaren sich dann mit einer handgezupften Akustikgitarre. Das ist ganz herzerwärmend und ein Höhepunkt der Platte. »Still Dreaming Green« geht in eine Harold-Buddʼsche Richtung, das folgende »Screaming Mind« löst diese Stimmung abermals auf, während die vorerst ruhigen Klänge wild verzerrt werden. Diese schönen Vocals von vorher tauchen auf »Once Upon a Dirty Sound« wieder auf, bevor »Fade Away« das Album doch recht versöhnlich abschließt. Wie das Cover schon andeutet: ein verregneter Trip durch die einsame, dunkle Nacht. Traurig, aber schön.
Benjamin Finger
»Less One Knows«
Dead Definition
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