Es will ein Konzeptalbum sein, das mit jedem der zehn Titel einen architektonischen Bauteil reflektiert. Musikalisch ist es im Grunde nicht viel mehr, als ein paar verträumte Soundstrukturen aus alten russischen Synthesizern. Die barocken Melodiebögen hallen mit Respektabstand am Kitsch vorbei, einschlägige Beatgerüste verleihen Form. Innerhalb seiner recht eng gesteckten Parameter bietet »Architectural Effects« eigentlich wenig Abwechslung und macht diese Tatsache zu seiner großen Stärke. Die einzelnen Tracks scheinen mit der Zeit ineinander zu fließen, ergeben ein größeres Ganzes – vielleicht wirklich eine Art Bauwerk, dessen Wirkung auch erst vom Zusammenspiel der Gesamtheit seiner Teile ausgeht. Phillipe Petit, der mit seinem BipHop-Label auch nach der 23. Veröffentlichung erstaunlich wenige Ausfälle zu verzeichnen hat, setzt diesmal auf relativ leicht konsumierbare Kost. Ich hoffe, wir können uns auf »elektronische Musik für Tagträumer« einigen – zumal das Wort »Hintergrundmusik« so einen schalen Beigeschmack hat.
Novel 23
Architectural Effects
Bip-Hop
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