Das Dahinrasen hat ein Ende. Don Caballero haben ihren zweiten Gitarristen rausgekickt und sich so des Buchhalter- bzw. Mathematikerimages endgültig entledigt. Nach der Sackgasse der sich permanent steigernden Abstraktion der letzten Platten und den daraus resultierenden Limitationen, hat die Band wieder Freiheit zurückgewonnen, und das spürt man an der Spielfreude der üppigen Doppel-LP. Leider liegt mir nur eine ungemasterte Vorab-CD vor (die ich obendrein im Affekt demoliert habe), und so ist schwer etwas über das sicher vorhandene Raffinement der Platte auszusagen. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, dass sie wieder erstaunlich rockig geworden sind (was natürlich das Mastern noch etwas ausbügeln wird), und als Gegenpol die vielleicht anspruchsvollsten (in »kompositorischer« Hinsicht) Stücke ihrer Geschichte verwirklicht haben. Allein »The Peter Criss Jazz« ist mit seinen elf Minuten Spielzeit und den darin verarbeiteten vier unterschiedlichen Sequenzen eine eigene Veröffentlichung wert. Insgesamt ein großes Aufbäumen und ein verheissungsvoller Start in neue Territorien.
Don Caballero
American Don
Touch & Go
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