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Gianmaria Testa

»Altre Latitudini«

Le Chant Du Monde/harmonia mundi

Gianmaria Testa ist ein Poet. Nachdem sein letztes Album »Il Valzer Di Un Giorno« rund 100.000 über die Ladentische gegangen ist, liegt die Latte für sein fünftes Album ziemlich hoch. So viel kann gleich verraten werden: Testa überspringt sie mühelos. Seine Stimme und seine Chansons haben Ähnlichkeiten mit Paolo Conte. Und auch im Leben der beiden tut sich eine Parallele auf: Vor der Gesangskarriere hatte Testa wie Conte einen bürgerlichen Beruf – er war Bahnhofsvorsteher, Conte Rechtsanwalt. Um nicht Künstler sein zu müssen, wie er selbst sagt, hat Testa noch heute einen Teilzeitjob bei der italienischen Bahn.
Er singt metaphorische, poetische Lieder über die Nebensächlichkeiten, die ja bekanntlich am wichtigsten sind: Über ein Glühwürmchen im August (»Una Lucciola D’Agosto«), das stirbt, weil es durch die Kraft der Sonne zu sehr gewärmt wird. Über einen unglücklich verliebten Stern, der sich fragt, ob sich das Herz trotz des Schmerzes noch verlieben kann. Genau in diesem Moment bemerkt er, dass er sich in einem anderen Himmel bereits verliebt hat. Die Melodien zu solchen Texten sind zierlich, manchmal sehr spärlich instrumentiert – nur mit Stimme, Gitarre und Klavier, einmal verklingt eine Melodika. Zuweilen setzt Testa seine Stücke mit einem kleinen Jazzensemble um: Klarinetten, Bass, Schlagzeug, Trompete. Großartig.

>> http://harmoniamundi.com

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