Jazzrockrevival, das mittlerweile (gefühlte) siebzehnte Kapitel. Macht aber gar nichts, wenn die virtuose Klinge so einfallsreich und energisch geschwungen wird wie in diesem Fall. Manchmal ein wenig zu schrill und experimentell (aka noiselastig), um das Rockige daran in vollen Zügen zu genießen … andererseits kann man das natürlich auch genau umgekehrt sehen. So gesehen also ein perfektes Gleichgewicht das uns John-Dennis Renken (Trompete und Elektronik), Andreas Wahl (Gitarre) und Bernd Oezsevim (Drums) mit ihrem in Berlin ansässigen »electric power jazz« bieten. Besonders witzig, dass manche Tracks sogar ein wenig in Richtung verkitschten Fusionjazz (Return to forever anyone?) abdriften, aber das ist nur ein Detail in dieser insgesamt durchaus »kontrastreichen« CD. Sehr feine Sache, zu vermissen ist allenfalls (einmal mehr auch in diesem Fall) der Versuch, sich an modernen Popstandards abzurackern. Wer so großartig musizieren kann, juckt es dann nicht in den Fingern, aus öden Mainstreampop großartigen, zeitgenössischen Jazz zu machen?
Zodiac Trio
»Acid«
Traumton Records
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