»Genie zu sein, bedeutet für mich, alles zu tun, was ich will.« (Klaus Kinski)
Er tut es stets und kompromisslos, schlägt seine Lehrer, desertiert von der deutschen Wehrmacht. Zum Tode verurteilt kann er fliehen, wird niedergeschossen und gerät in britische Gefangenschaft. Er spielt Theater für seine Mithäftlinge und sucht das Bohemienleben im Berlin der Nachkriegszeit. Was folgt ist bekannt: Exzesse, Irrenanstalt, großartige Rollen, Werner Herzog, Egomanie bis hin zur »Jesus-Christus-Erlöser-Tour«.
Rechtzeitig zum 10. Todestag von Klaus Kinski erschien nun eine Hörspielfassung von Shakespeares »Romeo und Julia« aus dem Jahr 1949. Diese Produktion des Rundfunks der DDR war Kinskis erste große Rolle. Und wie er unter der Regie von Alfred Braun den Romeo anlegt, zeigt schon viel von seiner typischen Art: Intensität überall – wenn er tobt und hasst, gnadenlos liebt, aber auch wenn er sich in lyrischen Passagen fast bis zur Unhörbarkeit zurücknimmt.
Ansonsten ist das Hörspiel traditionell gemacht. Stimmliches Pathos wechselt 85 Minuten lang mit musikalischem. Doch fest zu halten bleibt: Wenn Klaus Kinski Romeo ist, muss das letal enden.
Klaus Kinski
Romeo & Julia
Classic HI
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