Grad mal ein Jahr ist vergangen, seit uns das ex-Mitglied der allseits geschätzten »Irgendwie so ganz anders«-Hiphopper Anti-Pop Consortium sein erstes Solowerk »Tomorrow Right Now« vorgelegt und damit seinen Ausnahmestatus als MC und beflissener Beatkonstrukteur abermals unterstrichen hat. Die dem damals soundästhetisch eh schon breiten Spektrum hinzugefügten Elecro- und Oldskool-Elemente treten auf dem neuen Minialbum zwar wieder etwas kürzer, ergänzen aber nach wie vor Beans furiose Klangabenteuer und seine Idee von Rhymes jenseits von Bling-Bling- & Bitches-Posertum. Die sechs neuen Stücke der Platte – wen wundert’s – sind allesamt wiedermal hervorragend und bezaubern durch des Zeremonienmeisters Fähigkeit den minimalistischen Grundmustern durch verquere Soundklecksereien eine Art sophisticated Verspieltheit einzuhauchen. Ähnlich wie Scott Herren alias Prefuse 73 eigentlich, den Beans übrigens für »Now Soon Someday« als Remixer an Bord geholt hat, um »Phreek The Beat« in ein surrealistisches Roadmovie durch Beakbeat-Landschaften zu verwandeln. Außerdem noch mit von der Partie ist eine Neuinterpretation von »Mutescreamer« in Baggy Pants mit Cowbell Flavour aus dem Mischpult von Altspacke El-P, der hier auch selbst zum Mikro greift. Und obwohl noch immer schade ist, dass sich die vielleicht vielversprechendste Hiphip-Gruppe der letzten Jahre so früh getrennt hat, findet sich deren Attitüde beruhigenderweise weiterhin in den Solowerken dieses Abkömmlings.
Beans
»Now Soon Someday«
Warp/Edel
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