Sowohl Jason Kahn als auch Günter Müller haben ja bekanntermaßen im Lauf der Zeit eine (akustische) Reduktion von ihrer ursprünglichen Berufung am Schlagzeug hin zur mikrotonalen Klangforschung im Bereich der elektroakustischen Improvisation mit Hauptaufgabengebiet homöopathische Perkussion forciert. Auf ihrer aktuellen Zusammenarbeit »Blinks« äußert sich dies einerseits in der wunderschönen, statischen Entrücktheit der Oberflächen, welche die ihnen zugrunde liegenden Strukturen nach außen hin aufzulösen scheinen, wie auch im – eine dazu konträre Wirkung erzeugenden – ausgesprochen detaillierten, vielschichtigen Aufbau der Stücke, die übrigens selten mehr als sechs Minuten Spieldauer aufweisen. Ähnlich den letzten beiden Alben von Christian Fennesz erfolgt also eine – im Rahmen der Möglichkeiten – weitgehende Annäherung der Form an konventionelle Hörgewohnheiten, ohne jedoch dabei Zugeständnisse im Bezug auf die ihr inhärente Sprache zu machen. Ein fantastisches Album von nahezu gespenstischer Dichte.
Jason Kahn & Günter Müller
»Blinks«
For4Ears Records
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