Austrofred ist einer österreichischen Illustrierten zufolge der zweihundertfünftwichtigste Österreicher – er liegt damit immerhin vierundfünfzig Plätze vor Wolfgang Ambros! Ambros hat die Austropop-Szene in den letzten 36 Jahren maßgeblich mitgeprägt. Eine große Hypothek? Nein, denn der Austrofred steht am Boden der Popwelt und legt mit »Alpenkönig und Menschenfreund« gleichsam eine Anleitung für angehende (Austro-)Popstars vor. Mit Augenzwinkern erfährt man, wie »man sich sein Publikum hererzieht und zurechtbiegt«. Ein Kapiteltitel lautet »Body Language« und verweist in Richtung Queen, deren Songs Austrofred ja bekanntlich mit Austropop-Texten unterlegt.
»Mich hat es richtig hergeflasht«
Was als Bühnenshow bei der Buchpräsentation im Rabenhof funktioniert, geht auch textlich durch: Das Buch mit Ansätzen zur (halbwahren und halberfundenen) Autobiographie ist in einer kumpelhaften Sprache geschrieben, umgangssprachliche Wendungen und englischsprachige Worte ergänzen einander. Es geht um erste Liebe (»… man denkt sich, zack, that’s it, das ist jetzt der real stuff, das ist das Richtige. Und genau so war es für mich mit der Gabi, mich hat es richtig hergeflasht.«), eine Kindheit am Land, um die Begegnung mit der Rockgeschichte, insbesondere mit Queen. Dem Trash-König Austrofred ist ein sehr unterhaltsames Buch gelungen, dass rockt wie einst Freddy Mercury, aber auch ruhige Momente hat: Etwa das Kapitel »Mein Großvater«, das sehr geschickt einen STS-Hit verarbeitet.
Austrofred: »Alpenkönig und Menschenfreund« (Wies: edition kürbis: 2006) 117 Seiten, € 14,90 >> www.kuerbis.at